Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt

Die Gehsteighinterkante: Ein echter Stolperstein

An der Kreuzung Abendener Straße – Zülpicher Straße soll ein Kreisverkehr entstehen. Zusätzlich soll ein Radweg zwischen Kreisverkehr (neu) und Kreisverkehr (Tankstelle) entstehen. Ein Planungsbüro lieferte dazu exakt berechnete Zeichnungen für die Sitzungsunterlage.
Vorteil: Radweg entsteht. Nachteil: ca. 30 Parkplätze an der Straße entfallen.
Darüber hätte man diskutieren können. Dazu kam es nicht.
Der Vertreter des Planungsbüros benutzte den Begriff „Abstand zwischen den Gehsteighinterkanten“ für die Fläche, auf der er planen durfte.

Was war geschehen:
Vor Jahrzehnten haben die Anlieger ihre Grundstücke mit Hecken und Stützmauern zur Straße begrenzt, aber nicht nur auf ihren Grundstücken sondern auch auf städtischen Grund. Auf 300 m Länge ist auf ca. 200 m das städtische Grundstück bis zu 1,5 m breit „in Besitz genommen“ worden. Erst nach der Vermessung durch das Planungsbüro erfuhr die Verwaltung davon.

Nun stolperte der Bürgermeister über die Gehsteighinterkanten. Er entschied, dass diese das Planungsgebiet begrenzen. Eine falsche Entscheidung!
Sie sollte ihm Ärger mit den Anliegern ersparen. Den hatte er nun  mit dem Ausschuss.
Der akzeptierte den „Bestandschutz“ nicht, den gibt es nicht!
Die Planung für den neuen Kreisel wurde gebilligt, die Radwegplanung nicht.

Sparbeginn ausgerechnet bei Grundschulkindern?

Der Ausschuss sollte die Verwaltung beauftragen bis zum 15.05.2022 eine Projektskizze im Rahmen der KoMoNa-Förderrichtlinie (Kommunale Modellvorhaben zur Umsetzung der ökologischen Nachhaltigkeitsziele in den Strukturwandelregionen) für die Neugestaltung aller Schulhofstandorte im Stadtgebiet einzureichen.
Wir sind schon lange der Ansicht, dass man nicht unbedingt nach jedem Fördertopf greifen muss. Dass aber ausgerechnet bei diesem Projekt eine Debatte über den hohen Eigenanteil und mögliche Folgekosten einsetzte war Schwachsinn. Es geht nicht um Schnickschnack für Touristen (Baumwipfelpfad) sondern um Nideggener Grundschulkinder und die Attraktivität ihren Schulen.

Nach unnötig langer Diskussion wurde zugestimmt.

Erwin Fritsch, 04.05.22